Osteoporose und Zahngesundheit

Osteoporose ist eine Volkskrankheit unter der Millionen Menschen leiden. Die Krankheit setzt zumeist schleichend ein und schreitet oft jahrelang beschwerdefrei fort, ohne dass der Patient etwas davon merkt. Besonders betroffen sind ältere Frauen. Etwa jede vierte Frau über 50 weist eine Osteoporose auf. Doch auch bei Männern steigt die Zahl der Betroffenen, so ist mittlerweile jeder fünfte Osteoporose-Patient männlich.

Bei Patienten mit Osteoporose, schwindet deren Knochenmasse deutlich stärker als dies altersbedingt sonst üblich ist. Die Folge ist, dass die Knochensubstanz immer poröser und instabiler wird und die Knochen leichter brechen. Neben dem erhöhten Risiko Knochenbrüche zu erleiden und den krankheitsbedingten Schmerzen birgt diese, umgangssprachlich als Knochenschwund bezeichnete Erkrankung weitere Risiken, u. a. für die Zahngesundheit.

Auch wenn vornehmlich Wirbelknochen, Becken, Arme, Finger oder Oberschenkelhals-Knochen an Knochensubstanz verlieren, lässt sich Osteoporose auch an Kieferknochen nachweisen, wenn auch deutlich schwächer.
 

Osteoporose – Zahnimplantate und Parodontitis

Als tückisch erweist sich, dass die Krankheit selber am Kiefer zwar weniger stark ausgeprägt ist als an anderen Knochen, dafür aber die klassischen Osteoporose-Medikamente, die sogenannten Bisphosphonate u. a. Parodontitis (ugs. Parodontose) begünstigen und u. U. den Einsatz von Implantaten erschweren.

Die Bisphosphonate verlangsamen den Stoffwechsel im Knochen, was aus therapeutischer Sicht den krankheitsbedingten Knochenabbau hemmt. Als unerwünschter Nebeneffekt verzögert die verlangsamte Durchblutung der Knochen jedoch auch deren Regenerationsfähigkeit und die Wundheilung wie sie z. B. beim Einsatz von Zahnimplantaten erforderlich ist. Im Extremfall können Bisphosphonate dazu führen, dass das Knochengewebe im Kieferknochen, in einzelnen Bereichen nicht ausreichend durchblutet wird und diese u. U. absterben (Kiefernekrose).

Das bedeutete jedoch nicht, dass Osteoporosepatienten keine Zahnimplantate bekommen können. Wer aus therapeutischen Gründen Bisphosphonate zur Osteoporosebehandlung bekommt, sollte dies allerdings dem Zahnarzt mitteilen, um frühzeitig abzuklären ob das Medikament ggf. vor einem chirurgischen Eingriff vorläufig abgesetzt werden sollte. Grundsätzlich sind Zahnimplantate auch bei einer bestehenden Osteoporose-Erkrankung möglich, sofern vom Zahnarzt eine entsprechende Qualität der Kieferknochen festgestellt wurde. Im Umkehrschluss kann eine, nach einem Eingriff schlechter sitzende Prothese auch ein Hinweis auf Knochenschwund sein.

Ein krankheitsbedingter Knochenabbau sowie eine durch die medikamentöse Therapie verursachte Kiefernekrose, können u. U. eine Parodontitis begünstigen, da die Zähne weniger Halt haben und sich Parodontalbakterien leichter einnisten und schwere Entzündungen hervorrufen können.
 

Fazit

Allem voran sind für Patienten mit Osteoporose eine gründliche Zahnhygiene, sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die Prophylaxe beim Zahnarzt sehr wichtig, um möglichen bakteriellen Infektionen und Entzündungen vorzubeugen. Achten Sie bei Ihrer Ernährung darauf, dass Sie ihrem Körper genügend Kalzium zuführen (z. B. über Milch und Milchprodukte, frisches grünes Gemüse, kalziumreiches Mineralwasser), um die Knochendichte und Stabilität zu erhöhen. Sorgen sie für ausreichend Bewegung an der frischen Luft, das regt den Stoffwechsel an und sorgt gemeinsam mit dem von der Sonne gebildeten Vitamin D dafür, dass das Kalzium in der Knochensubstanz eingelagert wird.

Gerne informieren Sie bei einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer Zahnarztpraxis in Nordhorn ausführlicher zum Thema Osteoporose und Zahngesundheit.